#16 "Liebster Blog Award" - Au Pair TAG

Hallo, ihr Lieben!

 

Dieser Blogeintrag wird ein bisschen anders als die bisherigen sein und richtet sich eher an (zufünftige) Au Pairs. Grund dafür ist, dass ich von Lynne für den "Liebster Blog Award" nominiert wurde - Dankeschön schon mal! Ihr fragt euch jetzt wahrscheinlich, was das eigentlich bedeuten soll - und da geht's euch genau wie mir. Ich musste erstmal googeln, was genau es damit auf sich hat. Also der "Liebster Blog Award" ist keine richtige Auszeichnung, sondern existiert nur im Internet und wird von Blogger an Blogger 'vergeben'. Es ist zwar eher mit einer Art Kettenbrief zu vergleichen, weil man gleichzeitig mit der Nominierung auch eine kleine Liste mit Fragen weitergibt, die dann auf dem Blog beantwortet werden...das geht dann immer so weiter. Und klar, das Ganze hat nicht wirklich etwas mit einem Award zu tun. Trotzdem finde ich die Geste einfach nett, es ist eine Art zu sagen 'Hey, mir gefällt was du da machst'. Auch wenn es nur ein kleiner von tausend verschiedenen Au Pair Blogs im Internet ist, steckt ja trotzdem Arbeit dahinter. Es ist eben immer schön zu hören, dass es Leute 'da draußen' :D gibt, die sich dafür interessieren, was man so schreibt.

Eigentlich müsste ich mich jetzt genau an Lynnes Fragen halten, aber ich verstoße an dieser Stelle mal gegen die Regeln. Ich habe mir nämlich gedacht, das Ganze etwas abzuwandeln und ein bisschen offener bzw. auch mit ein paar eigenen Fragen zu gestalten. Here we go...

 

1. Was hat dir den Anstoß gegeben, Au Pair zu werden?

Einen ganz bestimmten Anstoß gab es glaube ich gar nicht... Aber als es so langsam aufs Abitur zuging, ist mir einfach bewusst geworden, dass ich nach der Schule noch nicht direkt studieren und weiterlernen will, sondern erst noch etwas komplett anderes erleben möchte - und zwar nicht in Deutschland, sondern im Ausland. Während der Schulzeit als Austauschschüler wegzugehen kam für mich irgendwie nie in Frage (und ist in den meisten Fällen ja auch extrem teuer). Und auch work and travel war irgendwie nicht das Passende für mich. Über Bekannte habe ich dann von dem Au Pair-Programm gehört und als ich angefangen habe, mich etwas genauer mit dem Thema zu beschäftigen, wurde mir klar, dass die ganze Au Pair Geschichte eigentlich ziemlich gut auf mich zugeschnitten ist. Ich hatte schon einige Erfahrung mit Kindern und allgemein ist es meiner Meinung nach eine der besten und vielseitigsten Möglichkeiten, in einem, ich nenn es mal 'gesicherten' Umfeld, eine fremde Kultur kennenzulernen.

 

2. Warum Amerika?

Es gibt ja ziemlich viele Länder, in denen das Au Pair-Programm angeboten wird: England, Irland, Frankreich, Spanien, China, Australien, Neuseeland, Kanada, die USA.... Ich habe mir gedacht, wenn ich schon für ein Jahr ins Ausland gehe, dann möchte ich auch wirklich weg von Deutschland. Die europäischen Länder waren damit schon mal raus. China hingegen war mir dann doch eine Spur zu krass. Dazu kam, dass ich gerne mein Englisch verbessern wollte, bevor ich mich in eine komplett neue Sprache stürze. Letztendlich ist es dann Amerika geworden, u.a. weil es einfach ein riesiges Land mit sehr vielen (Reise)Möglichkeiten ist. Ich wollte schon immer mal in die USA, nicht nur nach NY, sondern auch an die Westküste, nach Florida, zum Grand Canyon usw. Und wer weiß wann und ob man jemals wieder eine solche Möglichkeit bekommt. Außerdem ist es in den USA ziemlich verbreitet, ein Au Pair zu haben, weshalb die Chance, eine Gastfamilie zu finden, sehr hoch ist. Dazu kam natürlich auch noch der vergleichsweise niedrige Programmpreis für das Au Pair-Jahr in den USA, in dem ja schon Hin- und Rückflug, der Hotelaufenthalt während der Orientation Days uvm. enthalten sind.

 

3. Warum die Agentur AIFS (Au Pair in America)?

Ursprünglich hatte ich mich für die Agentur Cultural Care entschieden. Ich war bei einem Infotreffen in Münster, habe den Sprachtest zur Einstufung mitgemacht und mit der Bewerbung angefangen. Übers Internet habe ich dann aber immer häufiger negative Erfahrungsberichte von Au Pairs bei Cultural Care gelesen. Klar gibt es bei jeder dieser riesigen Agenturen auch immer negative Berichte, aber bei Cultural Care kam es mir so vor, als seien es besonders viele - vor allem in Bezug auf eine nicht so gute Unterstützung der Au Pairs in Amerika. Ich habe mich dann noch ein bisschen weiter informiert und bin schließlich zu AIFS gewechselt. Und bis jetzt kann ich mich echt nicht beschweren. Meine Community Counselerin hier ist wirklich total lieb und hilfsbereit, sie organisiert regelmäßig Treffen und gibt uns Tipps fürs College oder für Veranstaltungen in der Nähe.

 

4. Was sind deine Ziele? / Welche Erwartungen hast du von deinem Au Pair-Jahr?

Ein großes Ziel war natürlich den 'american way of life' einmal hautnah mitzubekommen, also die amerikanische "Kultur" (falls man das so nennen kann :P). Dazu gehören Traditionen und Feiertage, das Essen, reisen und auch einfach die Mentalität der Menschen. Wie genau ich das nach den bisherigen (fast) 4 Monaten sehe, könnt ihr nachher unter der 7. Frage lesen.

Natürlich erwarte ich mir von meinem Jahr auch, besser Englisch zu lernen, damit ich am Ende flüssig sprechen kann (ich hoffe sehr, dass das klappt bei den vielen Deutschen, mit denen ich hier zu tun habe)..

Auch wenn ich nicht mit der Einstellung in das Jahr gegangen bin, ein neues Mitglied meiner Gastfamilie zu werden, hofft man natürlich trotzdem, dass man sich gut mit allen versteht, ganz besonders mit den Kindern, und dass man auch nach dem Jahr noch in Kontakt bleibt und evtl. nochmal zu Besuch zurückkommt. Ja und zu guter Letzt erhoffe ich mir von diesem Jahr auch, dass es mich persönlich weiterbingt. Dass man offen ist gegenüber neuen Leuten und viele Kontakte knüpft; dass man lernt, gewisse Situationen zu meistern und durch solche Erfahrungen reifer und selbstbewusster wird.

 

5. Was sind deine Ängste, bei dem Gedanken, für ein Jahr ins Ausland zu gehen?

Mir ging es wahrscheinlich ganz genauso wie den meisten anderen Au Pairs...meine größte Befürchtung war, dass es zwischen meiner Gastfamilie und mir nicht richtig passt und ich ins Rematch muss. Das ist ja zum Glück nicht passiert und ich denke, ich kann mittlerweile sagen, dass es auch nicht mehr dazu kommen wird (von meiner Seite aus zumindest ;D).

Außerdem macht man sich im Voraus ja immer Gedanken, ob das Englisch wirklich gut genug ist und man sich denn überhaupt vernünftig verständigen kann. Da kann ich euch auch schon mal die Angst nehmen. Klar, am Anfang stottert man vielleicht herum, einem fallen viele Vokabeln nicht ein oder man weiß nicht, wie man das, was man gerade im Kopf hat, auf Englisch formulieren soll. Aber irgendwie kriegt man es immer hin - die Leute sind alle total nett und verständnisvoll, keiner guckt einen doof an, nur weil man mal ein Wort nicht weiß. Im Gegenteil, die meisten Amis machen einem sogar Komplimente für das gute Englisch, gerade weil viele hier keine einzige Fremdsprache sprechen. Also das ist echt das Letzte, worum man sich Sorgen machen muss.

Ich hatte vorher auch noch die Befürchtung, dass es vielleicht schwierig ist, in Amerika Anschluss zu finden bzw. dass es schwierig wird, den Anschluss zu Freunden in Deutschland nicht zu verlieren. Im Nachhinein kann ich da auch jeden beruhigen. Hier sind überall so unglaublich viele Au Pairs, dass es echt überhaupt nicht schwierig ist, neue Leute kennenzulernen. Und auch die Amerikaner sind super offen und sprechen einen an, egal wo man gerade ist. Also einsam wird man hier garantiert nicht sein. Und dank Skype, WhatsApp usw. ist es auch super einfach, in Kontakt mit den Leuten zuhause zu bleiben. Von vielen Au Pairs, die mittlerweile schon wieder in Deutschland sind, habe ich auch gehört, dass sich in dem Jahr zuhause eigentlich gar nichts groß verändert hat, sodass es sich eher anfühlt, als sei man für eine längere Zeit im Urlaub gewesen.

 

6. Wie sieht dein normaler Au Pair-Alltag aus?

Da ich soweiso einmal über meinen Alltag als Au Pair berichten wollte (und eine Antwort hier total den Rahmen sprengen würde), kann ich das an dieser Stelle direkt verbinden. HIER geht's zum Blogeintrag.

 

7. Wie gehst du mit der anderen Kultur um (Kulturschock)?

Über dieses Thema habe ich HIER geschrieben.

 

8. 3 Tipps, die du zukünftigen Au Pairs geben würdest

  • Es gibt keine absolut perfekte Gastfamilie... Ich habe bis jetzt kein Au Pair kennengelernt, wo wirklich rundum alles zu 100% stimmt. Man sollte deshalb keine allzu hohen Erwartungen haben und denken, man kommt in ein Haus wie bei Desperate Housewives, in der eine super nette Familie lebt, die einen komplett ins Familienleben integriert und die Arbeit mit den Kindern immer viel Spaß macht.
  • Damit auch direkt zum nächsten Punkt: Au Pair zu sein ist keine Entspannung. Klar ist es nicht derselbe Stress, wie wenn man für Prüfungen in der Schule oder beim Studium lernen muss. Aber man sollte sich im Voraus bewusst sein, worauf man sich einlässt. Kinder können wahnsinnig anstrengend sein und man wohnt zusammen mit einer bisher fremden Familie. Da ist es echt wichtig, dass man anpassungsfähig und auch einigermaßen flexibel ist.
  • Au Pairs, die gerade noch im Matching sind, würde ich persönlich raten, bei der Gastfamiliensuche ganz genau hinzusehen und wenn es sein muss 100 Fragen zu stellen. Nicht nur zu allgemeinen Dingen wie "Habe ich ein Auto?", sondern auch zu der Art und Weise, wie die Familie tickt und ihren Alltag organisiert. Z.B. ob ganz genaue Arbeitszeiten vorgegeben sind oder ob der Arbeitsplan eher flexibel ist. Da muss man dann gucken, ob das mit dem eigenen Charakter übereinstimmt bzw. ob man sich daran anpassen könnte. Ganz ganz wichtig ist auch, dass man mit dem vorherigen Au Pair Kontakt hat!

Obwohl es jetzt nur 8 anstatt 10 Fragen geworden sind, habe ich es mal wieder geschafft, einen Roman zu schreiben. Vielleicht war ja trotzdem was dabei, was dem Ein oder Anderen ein bisschen weiterhilft. Wenn euch noch etwas interessiert, einfach melden! Zum Schluss möchte ich gerne noch ein paar andere Blogs für den "Liebster Award" nominieren, und zwar:

 

Hannah, Josie und Katharina

 

Das sind drei der Blogs, die ich selbst regelmäßig lese, weil man wirklich merkt, wie viel Zeit und Mühe dahintersteckt. Es kommen regelmäßig Beiträge - auch über schwierigere Themen wie Rematch zum Beispiel. Lohnt sich auf jeden Fall mal, da vorbeizuschauen!
Ich habe jetzt keine bestimmten Fragen, die ich weitergebe - wenn ihr Lust habt, könnt ihr das ja auch einfach etwas freier machen, ganz wie ihr wollt ;D

 

Liebe Grüße

- Leonie

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Kommentare: 2
  • #1

    Sophia (Donnerstag, 28 April 2016 16:11)

    Hey :) du hast echt einen richtig Interessenten und hilfreichen Blog. Ich habe auch vor au pair zu werden. Könntest du vielleicht mal die wichtigsten Dinge aufzählen die man aufjedenfall bei einem Skype gespräch mit der Familie fragen sollte ? Danke schon mal und liebe Grüße aus Deutschland :*

  • #2

    Leonie (Dienstag, 03 Mai 2016 16:49)

    Danke Sophia, das freut mich!
    Ich hab im Februar schon mal einen Blog-Artikel mit einigen Tipps zum Matching geschrieben, vielleicht kannst du da ja mal vorbeischauen und gucken, ob dir das etwas weiterhilft. Kannst einfach in meinem Blog-Archiv schauen, dann müsstest du den finden.
    Liebe Grüße!