Hey, ihr Lieben!
Da mein Leben hier ja zum größten Teil - wer hätte das gedacht - aus meiner Arbeit als Au Pair besteht, dachte ich mir, dass ich euch heute einfach mal ein bisschen während meines Alltags
"mitnehme". Einen vollkommen festen Plan habe ich eigentlich nicht. Meine hostfamily ist nämlich generell ziemlich spontan, deshalb sieht jeder Tag etwas anders aus und es gibt häufig
kurzfristig Änderungen. Aber man muss bei drei Kindern mit jeweils vollkommen unterschiedlichen Interessen und Aktivitäten ja sowieso flexibel sein. Manchmal arbeitet meine hostmum auch nicht und
hat Zeit, sich um ein Kind zu kümmern, während ich die anderen beiden nehme und umgekehrt. Aber trotzdem gibt es natürlich eine gewisse Alltagsroutine und die wollte ich euch einfach mal grob
zeigen.
Mein Arbeitstag beginnt morgens um ca. 7 Uhr. Immer mit dem Kaffee in der Hand fange ich dann an, das Frühstück für die Kinder zu machen und auch schon den Snack und das Lunch für die Schule vorzubereiten. Die Kinder essen in der Schule nämlich vormittags einen kleinen Snack (z.B. Obst und Joghurt) und haben dann Mittagessen, also Lunch, das auch in der Mensa bestellt werden kann. Da das Mensaessen allerdings nicht besonders gesund ist, bekommen die Kids drei Mal pro Woche Lunch von zuhause mit. Ich mache dann z.B. Wraps, Salat oder Suppe.
Um ungefähr halb 8 fange ich an, die Kids zu wecken. Die Jungs machen sich alleine fertig, meiner Kleinen muss ich aber beim Anziehen, Haare machen und Zähne putzen meistens noch helfen. Danach wird gefrühstückt, die Schultaschen werden gepackt (manchmal noch hektisch letzte Hasuafgaben zuende gemacht) und um halb 9 geht's los in Richtung Schule. Wenn das Wetter gut ist, laufen wir - die Schule ist nämlich nur ein paar Straßen entfernt. Wenn wir spät dran sind oder es regnet nehmen wir das Auto. Das ist dann immer ganz witzig, man kommt an der Schule an und wird von Verkehrslotsen erstmal in eine lange Schlange von Autos eingewiesen. Im Schneckentempo gehts dann voran und wenn man direkt vor der Eingangstür steht wird die Tür geöffnet und eine Lehrerin holt die Kinder aus dem Auto und nimmt sie mit ins Gebäude - es ist schließlich gefährlich 5 Meter alleine zu laufen :D
Wenn ich zurückkomme brauche ich meistens erstmal Frühstück und nachher versuche ich immer so schnell wie möglich die restliche Arbeit im Haus zu erledigen. Spülen, Wäsche machen, Betten beziehen und Kinderzimmer aufräumen kann sich aber schon mal bis 11 Uhr ziehen... Danach habe ich allerdings ein paar Stunden frei. Manchmal muss ich auch noch einkaufen fahren und ein Mal pro Woche bringe ich das Auto in die Waschstraße. Aber ansonsten treffe ich mich mit Freunden, gehe Sport machen, gucke Netflix oder schlafe :P
Um kurz vor 3 muss ich mich wieder auf den Weg zur Schule zum "pick-up" machen. Von der Schule aus geht's an manchen Tagen direkt weiter zum Tennis, Hockey, Schwimmen, Karate oder Baseball. Machmal haben die Kids auch Clubs (z.B. Fotografie, Naturwissenschaften oder Bilderbuch gestalten) oder wir gehen einfach nach Hause, spielen und machen Hausaufgaben. Je nachdem ob meine Gastmutter da ist oder nicht, teilen wir uns das Program untereinander auf.
Abends kocht meine hostmum Dinner und mit der ganzen Familie wird dann gegessen, der Gastvater ist dann meistens auch wieder da. Anschließend kümmer ich mich noch um den Abwasch und um ca. 8 Uhr oder halb 9 bin ich off. Ab und zu dauert es auch länger, z.B. wenn ein Elternteil nicht zu Hause ist und ich noch aushelfen muss oder wenn meine Gasteltern ausgehen und ich babysitten muss. Ansonsten treffe ich mich aber nachher noch mit Freunden (und auch wenn es auf den Bildern so aussieht - wir gehen gar nicht so oft essen)..!
So oder so ähnlich sehen meine Tage während der Woche aus. Ich arbeite eigentlich nie mehr als 10 Stunden pro Tag und die Wochenenden habe ich meistens frei. Mit Kindern kann es aber
natürlich auch sehr anstrengend und stressig sein, man sollte also nicht mit der Einstellung an das Au Pair-Jahr gehen, dass man nur entspannt und herumreist (wofür einem sowieso das Geld fehlt
:D)... Aber es bleibt natürlich trotzdem noch genug Zeit für andere Dinge!
Ich hoffe, ihr habt einen kleinen Einblick in meinen Alltag bekommen und vielleicht interessiert es ja auch das ein oder andere zukünftige Au Pair unter euch - das war bei mir zumindest immer so, als ich noch in Deutschland war.
Macht's gut und bis demnächst!
- Leonie