Mittlerweile bin ich ja schon fast vier Monate in den USA... Einerseits eine ziemlich lange Zeit, 1/3 meines Jahres ist damit ja schon um... Andererseits vergehen die Wochen aber wie im Flug, ich kanns gar nicht richtig glauben, dass wir schon November haben und der Winter vor der Tür steht. In diesen vier Monaten habe ich natürlich auch schon Einiges vom Leben in Amerika mitgekriegt und mir ist der ein oder andere Unterschied zu Deutschland aufgefallen. Angefangen bei kleinen Dingen im Alltag bis hin zu komplett anderen Ansichten, die für mich manchmal nicht wirklich nachzuvollziehen sind :D ...aber bevor ich wieder ewig um den heißen Brei herumrede, hab ich jetzt einfach mal die Unterschiede aufgelistet, die mir so eingefallen sind:
- ohne Auto ist man in Amerika aufgeschmissen, niemand fährt Fahrrad und kaum einer läuft zu fuß
- Benzin ist deutlich günstiger als in Deutschland
- alle 10m gibt es ein Stoppschild
- Amerikaner hupen bei jeder Kleinigkeit, manchmal auch einfach, weil ihnen die Rotphase an der Ampel zu lange dauert
- das Angebot an Obst und Gemüse im Supermarkt ist viiiel größer als in Deutschland, es gibt z.B. das ganze Jahr lang Erdbeeren, Himbeeren und Wassermelonen
- gesundes Essen ist aber sehr teuer - für eine Schale Erdbeeren bezahlt man schon mal 5-7 Dollar
- es gibt hier fast alles in 'organic' (Bio)
- Burger sind quasi das amerikanische Nationalgericht, es gibt sie immer und überall
- wenn man essen geht, gibt es immer umsost stilles Wasser und in vielen Restaurants gibt es ein "refill"- Angebot, das bedeutet, dass man ein Mal für ein Getränk bezahlt, es dann aber immer wieder nachgeschenkt wird
- Amis sind sportverrückt, schon die Kinder machen mindestens 3-4 Sportarten
- die Liebe zum Sport ist so groß, dass die meisten Amerikaner den ganzen Tag in Sportklamotten rumlaufen, in der Schule, im Supermarkt, einfach immer und überall
- egal wo man ist, an jeder Ecke gibt es einen Starbucks
- es gibt in Amerika kein richtiges Brot, hier wird eigentlich nur Toast gegessen, das oft süß schmeckt, weil Syrup drin ist
- alle Lebensmittel werden grundsätzlich im Kühlschrank gelagert
- es gibt alle möglichen Dinge in Sonder Editions...Oreo's zum Beispiel, davon gibt es mindestens 20 verschiedene Sorten
- fast alle Produkte gibt es in der low-fat bzw. 0% fat-Variante
- die Steuern sind in den meisten amerikanischen Staaten nicht im Preis mitinbegriffen, sondern kommen erst an der Kasse noch oben drauf
- viele Familien in den Vororten hier haben ein Au Pair oder eine Nanny (manchmal auch beides), Putzfrauen und Gärtner
- die Menschen sind viel offener und freundlicher als Deutsche - kaum steht man irgendwo alleine rum, wird man auch schon angesprochen
- gleichzeitig sind die Leute aber auch Meister im oberflächlichen Smalltalk; und sie sind viel großzügiger mit Komplimenten
- zur Begrüßung sagt man "Hi, how are you?" (Hi, wie geht's dir?), das ist aber nur eine Begrüßungsformel an sich, eine Antwort wird nicht erwartet, man kann dasselbe auch einfach zurücksagen
- es gibt am Tag nicht 3 große Mahlzeiten wie in Deutschland, sondern immer wieder Snacks zwischendurch - das Dinner am Abend ist die größte Mahlzeit, zu der warm gegessen wird
- man kann in fast jedem Geschäft Mitglied werden, auch im Supermarkt, und kriegt dann auf vieles Rabatte
- in Amerika wird fast immer mit Kreditkarte bezahlt, einige Läden haben nicht mal Wechselgeld
- es gibt für fast alles einen 'drive-through', sodass man oft gar nicht aus dem Auto steigen muss - bei der Bank oder beim Drogeriemarkt zum Beispiel
- jedes Getränk wird grundsätzlich mit Eiswürfeln getrunken und in jedem Kühlschrank sind welche drin, manche Kühlschränke können sogar selbst Eiswürfel "herstellen" :D
- Kleidung wird nach jedem Tragen sofort gewaschen, egal ob dreckig oder nicht, und Bettwäsche ein Mal pro Woche gewechselt
- der Müll wird hier in Recycle (nur Glas und Hartplastik) und Trash (alles andere) getrennt
- der Trinkgeld-Anteil für Kellner liegt bei 15-20%, was einen schon mal arm machen kann
- Feiertage wie Halloween oder Weihnachten werden extrem zelebriert - die Leute rasten, was die Deko betrifft, schon Monate vorher komplett aus
- Amerika ist das Land der Extreme - es gibt so gut wie alles in XXL
- die USA sind viel internationaler als Deutschland, hier leben Menschen aus den unterschiedlichsten Ländern zusammen
- die amerikanische Kindererziehung ist manchmal nicht so leicht nachzuvollziehen (ich glaube jedes Au Pair weiß wovon ich rede) - viele Kids werden ziemlich verwöhnt und in Watte gepackt, dürfen aber andererseits wie kleine Erwachsene Entscheidungen treffen und bestimmen zum Teil über ihre Eltern (Gilt aber natürlich nicht für alle Familien!)
- jeder benutzt hier Kosenamen wie honey, sweetie oder darling
- die Häuser sind nicht aus Stein, sondern aus Holz gebaut und die Wände dadurch ziemlich dünn und hellhörig
- Polizisten sieht man überall, sie ziehen ständig Autofahrer zur Kontrolle aus dem Verkehr und werden extrem respektiert
- einige Amerikaner denken echt, dass man in Deutschland hinterm Mond lebt - ich wurde z.B. gefragt, ob wir Deutschen Bananen kennen oder ob ich aus West- oder Ostdeutschland komme (mit dem Zusatz "mit dem Westen sind wir ja befreundet") :D
Ist echt witzig, was einem im Alltag so alles auffällt, wenn man mal genau darauf achtet. Und die Unterschiede sind ja auch nicht enorm - ich musste also keinen richtigen Kulturschock erleiden :P Außerdem geht es mir ja auch darum, die amerikanische Kultur besser kennenzulernen - was man als Au Pair definitv macht, da man das ganz normale Leben der Menschen mitbekommt.